DAS TEAM

SONJA JOPP

systemische Therapeutin & Beraterin

Jahrgang 1980, verheiratet, Mutter von zwei Söhnen

Studium:
2000 – 2004
Studium an der Hogeschool Sittard (NL), Abschluss Social Work BA

Ausbildungen/Weiterbildungen:
2007 – 2009 GruppenleiterIn Kinderpsychodrama am Szeneninstitut Köln
2010 – 2013 Systemische Familientherapie (SG), Weinheim
02/2019 – 06/2019 Ausbildung zur Tierkommunikatorin, Hamburg
05/2019 – 07/2019 Ausbildung zur SeminarleiterIn Familylab

Mehrjährige Berufserfahrung in:
– der teilstationären und stationären Jugendhilfe
– der ambulanten Jugend- und Familienhilfe
– der Hilfe an schwerst-mehrfachbehinderten Menschen
– betreutem Wohnen von Menschen mit psychischen Belastungen

Über mich:

Wenn ich einen Abschnitt über mich erzähle, dann möchte ich vorab eine zentrale Frage stellen. Denn sie ist es, auf die ich mich beziehe, wenn ich anschaue, womit ich mich umgebe – sowohl in meiner Arbeit als auch im Privaten, in der Haltung, die ich lebe, den Entscheidungen, die ich treffe, was mich hält und nährt.

Was ist ein gelungenes Leben?

Die Antwort darauf sind erfüllende Beziehungen, die Beziehung zu mir selbst und anderen. Denn das ist es für mich, was am Ende bleibt. Nicht der Besitz, das Geld oder die Karriere sondern wie es mir gelungen ist, Liebe zu geben und zu nehmen.

Sich selbst zu lieben ist eine Lebensaufgabe für mich, die an Komplexität und Herausforderung durch nichts zu überbieten ist, was ich bisher erfahren habe. Und gleichzeitig stellt sie die Basis für die Begegnung mit anderen Menschen dar. Was heißt: gute Beziehungen zu anderen setzen eine gute Beziehung zu mir selbst voraus. Um diese zu leben, ist es unumgänglich dem eigenen Selbst zu begegnen, den eigenen Ängsten, Gefühlen, Bedürfnissen, Sehnsüchten. Die Herausforderungen des Lebens.

Ich bin auf dem Land groß geworden, inmitten von Wäldern, Tieren, Feldern und Flüssen mit viel Freiheit für uns Kinder zum Spielen, Streiten, Versöhnen, Erleben, sich Ausprobieren und viel Raum für Fantasie. Mit vollem Herzen kann ich sagen, dass ich eine wunderbare Kindheit genossen habe, bis zur ersten großen Herausforderung meines Lebens in Form eines schweren familiären Verlustes.

Die Unbeschwertheit des Kindseins war auf einmal vorbei. An deren Stelle traten Ängste in mein Leben, die meinen Alltag bestimmten: Angst nicht wertvoll zu sein, Angst zu versagen, Angst, die Kontrolle zu verlieren, Angst vor Verletzung, Angst vor dem Leben und was es bringt. Verantwortung, Entscheidungen, Einsamkeit, Schmerz und Sehnsucht nahmen Raum und bestimmten meine Gedanken, mein Handeln, mein Herz. Ich war heillos überfordert. Leider waren das die meisten Erwachsenen in meinem Umfeld ebenso. Überfordert mit meiner Situation, meinen Gefühlen und meinem Verhalten und mit sich selbst. Ich schloss mich emotional ab, war auf der Flucht.

Mein Halt in den Jahren meiner Jugend waren zuverlässige, liebevolle, annehmende Beziehungen. Zu meiner Schwester, meinen Freunden und unseren Pferden. Den Tieren konnte ich mich zumuten, in allem, was da war. Trauer, Schmerz, Einsamkeit, Verzweiflung, Ohnmacht – sie gaben mir Trost, ließen mich lachen, gaben mir das Gefühl von Freiheit auf ihrem Rücken, sie schenkten mir Sicherheit mit ihrer Liebe. Nur mit ihnen konnte ich sein, mich so geliebt, gesehen, gehört und angenommen fühlen,mit allem, was ich war.

Mit den Menschen war es schwieriger. Selbstbewusstsein hatte ich. Ich war wirksam in dem, was ich konnte, Verantwortung für meine Entscheidungen und mein Leben zu übernehmen, nebenbei zu arbeiten, das war leicht für mich. Doch mein Selbstwertgefühl entdeckte ich erst über die Jahre des Studiums wieder. Mit der Hilfe meiner damaligen Lehrer und Praxisjahr-Begleiter fasste ich den Mut, meine Gefühle wieder zuzulassen, mich mitzuteilen, Ängsten zu begegnen- mir selbst wieder zu begegnen. Das war der Beginn einer langen Reise.

Jedes Leben hat sein eigenes Maß an Leid und Freude. Dies ist die Polarität unserer Welt. Ohne Freude gibt es kein Leid, ohne dunkel kein hell. Leid, das wir erleben trägt eine große Energie in sich, die Kraft der Veränderung. Selten sind wir so bereit, die Chance zur Veränderung zu ergreifen, als wenn wir Leid erleben.

Ich habe das geschrieben für all diejenigen, die Sehnsüchte und Ängste haben und sich auf den Weg begeben wollen, ihr Leben und ihre Beziehungen so zu leben, wie es ihnen und all ihren Geliebten gut tut. Ich will Mut machen, Herausforderungen anzugehen, sei es im Berufsleben, in der Familie oder mit dir selbst. Denn wir haben es selbst in Herz und Hand, zu sein wie wir sind und uns darin gesehen und gehört zu fühlen. Und wir haben die Möglichkeit unsere Kinder und Anvertrauten so zu begleiten, dass sie zu dem finden, was sie im Leben schützt und stützt.

Wenn es dir wichtig ist.

Was ist für dich ein gelungenes Leben?

Tiere als Therapiebegleiter

Auf Wunsch nutze ich in meiner Praxis meine beiden felligen Teamkollegen in Beratungen und Therapien als Begleiter. Tiere sind (ebenso wie Kinder) für mich fantastische Entwicklungshelfer, Leiter, Begleiter und Lehrer, da sie intuitiv unser Innerstes zu erfassen vermögen ohne dabei in eine Wertung unserer Person zu gehen. Sie bewerten nicht. Für sie bist du wertvoll, wie du bist. Dies allein wirkt heilsam. Es nimmt den Druck des Funktionierens. In ihrem Verhalten spiegeln sie innere Prozesse und zeigen damit den Weg zu einem gesunden, friedvollen Umgang mit uns selbst. Alte Muster und Glaubenssätze zu beleuchten und für uns nicht mehr Sinnvolles in etwas Neues zu transformieren ist anstrengend und oft schmerzhaft. Die Entscheidung zur Veränderung trifft jeder selbst. Mit der Empathie, Begleitung, Stabilität, Mut, Liebe und Zuversicht meiner Hunde kannst du dich auf menschlicher und tierischer Ebene von uns unterstützt und begleitet fühlen. Und das sehr gerne!

PASCHA

der Fels in der Brandung

Rasse: American Staffordshire-Bullterrier
geboren: August 2008
Charakter: ausgeglichen, stabil, klar, verantwortungsbewusst, führende Persönlichkeit, emotional hoch belastbar, feinfühlig, aktiv eingreifend, selbstbestimmt, selbstbewusst, liebevoll, körperlich, sanft, klare Positionierung, ausgleichend
Rudelposition: Zentralhund
Einsatzgebiete: vorwiegender Therapieeinsatz als Begleithund in Einzelsettings mit Erwachsenen
Das liebe ich: gekrault werden, Menschen, Steine, gleichwürdige Beziehungen, Vertrauen

Einsatz in Therapie & Beratung

Pascha ist mittlerweile unser Hundeopa in der Praxis. Ich setze ihn als Begleiter meist in der Einzelberatung/Therapie mit Erwachsenen ein oder in Krisensituationen in verschiedensten Settings. Da er mittlerweile in die Jahre gekommen ist und sich leicht für alles verantwortlich fühlt, nutze ich ihn selten in der Arbeit mit Kindern/ Gruppen.
In der Arbeit mit Erwachsenen zeigt sich seine enorme intuitive und emotionale Fähigkeit zu einer der Königsdisziplinen des Lebens: Gefühle jeder Art, Schwere und Tiefe auszuhalten. Und die Einladung in die Richtung zur Veränderung deutlich zu machen.
Er ist ein Hund, der in seiner Rolle als Entwicklungshelfer sowohl linear als auch entgegengesetzt kooperiert. Seine Feinfühligkeit und innere Stabilität machen ihn zu einem sicheren Entwicklungsgefährten.

Wie Pascha zu uns fand

Es war im Herbst 2008, als ich Pascha im Internet auf der Notvermittlungsseite entdeckte. Es waren seine Augen, die mein Herz sofort höher schlagen ließen und ich spürte sofort: Er gehört zu uns! So viel Wärme, Verzweiflung und dennoch so viel innere Stabilität. Ich nahm Kontakt auf.
Zu dieser Zeit war Pascha bereits als Welpe von der Polizei in Düsseldorf aus einem organisierten illegalen Zuchtring für Hundekämpfe beschlagnahmt und wegen der besseren Vermittlungsaussichten ins Tierheim Hannover verlegt worden. Später hatte man ihn in einem Rudel mit 7 Hunden verschiedenen Alters auf eine Pflegestelle verlegt. Sein linker Vorderlauf war mehrfach gebrochen gewesen und ohne Behandlung jetzt extrem verwachsen.
Es dauerte zwei Wochen bis wir Pascha mit unserer damaligen Hündin Daphne das erste Mal in Hannover besuchen konnten. Oje, so ein verwachsener, kleiner Kerl mit grünen Augen, einem riesigen Kopf und einem Minimalhintern, der mich direkt erstmal in die Hand biss, als ich zu nah an seinen Knochen kam. Ein klares Statement! Wir gingen spazieren, spielten und machten den ersten Kontakt miteinander.
Nach einer Bedenknacht und weiteren 3 Monaten Formalitätenerledigung zog Pascha im Frühling 2009 bei uns ein und unsere Entwicklung konnte starten!

Pascha, der ganz andere Lehrmeister

Pascha zeigte mir recht schnell seine Idee von Selbstbestimmung und Kooperation innerhalb unserer Beziehung. So meldete ich uns nach der Welpenschule in der Hundeschule ab, da er mich in meiner damaligen Idee von Gehorsam und „Erziehung“ ziemlich zügig an den Rand brachte. Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ etc. beherrschte er allemal, er tat es aber nicht oder widerwillig und seine Augen und Körperhaltung sagten mir jedes Mal beim Training: „Ja, kann ich, aber wozu ist das jetzt wichtig?“. Und auf diese Frage fand ich ehrlich in mir- keine Antwort. Außer die Idee unsere gemeinsame Bindung und Beziehung zu stärken. Aber über Macht und Gehorsam? Nein. Ich vertraute ihm und mir, einen gemeinsamen, neuen Weg zu finden. Die Leinenführigkeit war unsere erste Hürde. Kaum aus dem Haus zog er ohne Rücksicht auf Verluste dahin, wo er wollte. Ich war einmal so gereizt, dass ich mich vor ihn stellte, ihn ansah und laut sagte: „Mann, das will ich so nicht haben! Ich will, dass das für uns beide gut wird, ziehen will ich nicht!“ Er schaute mich an, als wenn er mich jetzt erst sehen würde. Meine starke innere Positionierung zeigte Wirkung – als wir weitergingen, hielt ich an meiner Position fest und er schaute mich immer häufiger an. Wenn er sich wieder in seinem Schnüffeln verlor und zog, hielt ich an, sprach ihn an und ging erst dann weiter, wenn die Leine nicht mehr auf Spannung war oder spielten miteinander. Nach 2 Monaten war das Thema gehalten. Dennoch blieb es immer anders als bei meiner Hündin. Wenn ich Pascha auf einem Spaziergang zurückrief, verschaffte er sich zunächst erst selbst eine Entscheidungsgrundlage, schaute erst nach links und rechts, dann zu mir als wenn er sagen wolle: „Ist nix los. Ist es dir immer noch wichtig, dass ich komme?“ Das war also unsere Grundlage: Bedürfnisse klar machen und kooperieren. Und mein Hund hatte noch viel mehr auf Lager! Am Tag des Wesenstests, Pascha wurde 2 Jahre alt, wurde ich arg nervös, zweifelte, ob wir das schaffen würden. Als wir ausstiegen, stoppte er mich auf dem Weg zur Prüfung und sah mich an. „Ich spüre, wie wichtig das jetzt für dich ist. Vertrau mir“- schien er zu vermitteln. Ich sah ihn an und sagte: „Das ist wichtig jetzt. Wir machen das zusammen.“ Sechs Stunden lang hatte ich den zuverlässigsten Schatten, den die Welt je gesehen hat. Alles bestanden. Auch ohne Leine.
Rückblickend war unser Pascha die beste Vorbereitung auf meine Herausforderungen als Mutter und der Fragen: Was wollen wir leben? Erziehung oder Beziehung? Macht und Gehorsam oder Gleichwürdigkeit?

JOSIE

die Leichtigkeit des Seins

Rasse: American Staffordshire Terrier
geboren: 20.04.2017
Charakter: klar, ausgeglichen, motiviert, aktiv, spielt gerne, mutig, freundlich, liebevoll, schlau, führende Position, Verantwortung, lustig, kuschelig körperlich
Rudelposition: Zentralhund
Einsatz: Begleitung in Familienberatung und -therapie, Kindergruppen
Das liebe ich: Buddeln, schwimmen, Wettrennen, Kinder

Einsatz in Therapie & Beratung

Josie ist mit ihrer Jugend, ihrer Freundlichkeit, Belastbarkeit und aufgeschlossenen Art eine Hündin, die ich gerne und häufig in der Arbeit mit Kindern einsetze. Da sie sehr körperlich ist, genießt sie Zuwendung von vielen Kinderhänden und es darf auch bei ihr etwas grober zugehen. Sie ist für eine junge Hündin sehr klar, bei sich und in ihrer Mitte, übernimmt gerne Verantwortung und ist so weich und empathisch, dass besonders gefühlsstarke Kinder an ihr viel Orientierung erleben über eigene Grenzen, Bedürfnisse und Gefühle. Aufgrund ihres jungen Alters ist sie für jeden körperlichen Sporteinsatz direkt zu haben, klettern, Fussball – auf gehts!

Sie kooperiert in der Arbeit sowohl linear als auch spiegelverkehrt und weiß es gut einzuschätzen, wen was in seiner Entwicklung weiterbringt. Das macht sie zu einem spannenden und zuverlässigen Gefährten.

Josies Werdegang

Josie kam ebenso wie Pascha, aus dem Tierschutz zu uns. Sie hatte das Glück,in ein stabiles Beziehungsgefüge zu kommen und unter Daphnes sanfter Leitung ihr erstes Lebensjahr zu vollenden. Auch mich kennt sie als präsente, menschliche Rudelführerin, (gute Arbeit Freunde) mit der sie gerne kooperiert. Da sie ihrer Rudelstellung gemäß, zu Hause ihrer Rolle nicht ganz gerecht werden kann, genießt sie die Arbeit mit den Menschen und geht darin auf.

IN ERINNERUNG

DAPHNE

die sanfte Seelenführerin

Rasse: Dogo Argentino
geboren: 08.05.2002
verabschiedet: 08.05.2018
Charakter: sanft, klar, entschieden, vertrauensvoll, stabil, sicher, feinfühlig, ausgleichend, mit inneren Anteilen sanft kooperierend, aufmerksam, ruhig aber motiviert, Durchhaltevermögen, belastbar

Danke!

Hier möchte ich meiner ersten eigenen Hündin Daphne danken, für alle Begleitung und Leitung, Liebe, Güte und Geduld, die sie mir in unseren gemeinsamen 16 Jahren zuteil werden ließ. In einer Zeit meines Lebens, in der ich viel Mut brauchte, um mich zu trauen, wieder etwas zu spüren, in der ich Angst hatte, in Schmerz, Trauer und Selbstzweifeln zu versinken und nie wieder aufzutauchen: „Du hast mir Mut gemacht, mit deiner Liebe, deinem Vertrauen, deinem Nehmen und Aushalten, deiner sanften Leitung, hast mich nie allein gelassen und mich durch all die Jahre begleitet. Durch Schmerz, Wut, Enttäuschung, Angst, Freude, Scham, durch meine Versagensängste, meine Sehnsucht, endlich für jemanden so gut zu sein, wie ich bin. Und jetzt, 16 Jahre später haben wir uns voneinander verabschiedet- zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, an dem ich gelernt habe mich selbst zu lieben und mir selbst genug zu sein. Du hast deine Lebensaufgabe erfüllt meine liebe, alte Seele- auf immer dankbar – ich sehe dich im nächsten Leben!“

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